Man liest zur Zeit sehr viel zum Dax.
In unterschiedlichen Börsenbriefen gibt es Prognosen von 10.000 Punkten für den Dax.

Leider fehlt das genaue Datum, wann denn das eintreffen soll!

Die €URO titelt in der neuesten Ausgabe mit „25 Jahre DAX – Krisengewinner Aktie“.
Mehr als 700% seit dem Start am 01.Juli 1988!

700% klingt sehr gut, aber was fängt man mit dieser Zahl nun an?

Was wir machen können, ist uns die durchschnittliche Wertentwicklung des DAX anschauen. Nur diese Werte gegeben uns etwas Aufschluss darüber, welche Entwicklung in diesem Markt möglicherweise aufgrund der Vergangenheit zu erwarten ist.

Die offizielle Rendite des DAX seit seiner Einführung am 01. Juli 1988 beläuft sich auf 8,11% p.a.. Berücksichtigt man die Inflation, dann reduziert sich die Rendite auf 5,94% p.a. (Quelle: FundsAnalyzer FVBS 4.04.06)
Wenn man weiter in die Vergangenheit geht, erhält man weitere Werte des Vorgängers („Hardy-Index“) seit 1959. Von diesem Zeitpunkt bis heute entwickelte sich der Deutsche Markt mit durchschnittlich 5,85% p.a. und nach Inflation mit genau 3% p.a. (Quelle: FundsAnalyzer FVBS 4.04.06)

Eine noch längere Datenhistorie ist über die drei Professoren Elroy Dimson, Paul Marsh and Mike Staunton der London Business School zu finden. Sie gelten als die weltweiten Autoritäten für die Analyse langfristiger Renditen.

Sie haben die Entwicklung des Deutschen Marktes bis ins Jahr 1900 zurückverfolgt. Nur für die Jahre 1922-1923 liegen keine Daten vor. Hier ergibt sich eine Wertentwicklung vor Inflation von 5,9% p.a.

Wir sehen somit, dass eine Entwicklung des DAX wie letztes Jahr mit 30% plus einen Ausreißer nach oben darstellen muss!

Jeder der in der Schule mit Wahrscheinlichkeitsrechnung gequält worden ist, wird sich an die Normalverteilung erinnern. Alle Werte schwanken um einen Mittelwert. Dieser liegt beim DAX, je nach Zeitraum, zwischen 5,85% bis 8,11%.

Somit ist die Wahrscheinlichkeit stark gestiegen, dass sich der DAX wieder zu seiner durchschnittlichen langfristigen Renditeentwicklung hin bewegt.
Dies nennt man auch „Regression zum Mittelwert“ und das Phänomen betrifft die Bruttorendite (also vor Kosten, Steuern und Inflation)!